Wassily Kandinsky

Waldlandschaft bei Kochel.

Details

Wooded landscape by Kochel. Oil on canvasboard. (1902). C. 24 : 33 cm. Inscribed „Kandinsky“ by Gabriele Münter on the reverse. Framed.

In the years 1901 to 1903 Kandinsky painted a series of small oil studies on canvas board or cardboard, in the same format as the present work. In these he applied the thick paint with a brush or often with a spatula directly out of the paint tube. In the summer of 1902 Kandinsky travelled to Kochel with his drawing class to paint en plein air. Here, Kandinsky concentrated on his landscape studies, which, compared to earlier works, are painted in a surer hand and in clearer, brighter colours, possibly reflecting the happy affair he started with his pupil Gabriele Münter at that time and which was to last 15 years.

Beschreibung

Roethel/Benjamin 65 (dort fälschlich als „oil on cardboard“ katalogisiert).
Verso mit einem Aufkleber mit der Inventar-Nummer „228“ des Münter-Nachlasses. In der Nachlassliste als „Herbststudie, Kandinsky“ bezeichnet.
In den Jahren 1901 bis 1903 schuf Kandinsky eine große Anzahl kleiner Ölstudien von der gleichen Größe wie unser Werk, auf Leinwandkarton oder auf Pappe. Dabei wurde die dicke Malfarbe teilweise mit dem Pinsel, oft auch mit dem Spachtel direkt aus der Farbtube aufgetragen. „Bei einigermaßen anständigem Wetter malte ich jeden Tag eine oder zwei Studien (…) Ich dachte wenig an Häuser und Bäume, strich mit dem Spachtel farbige Streifen und Flecken auf die Leinwand und ließ sie so stark singen, wie ich nur konnte.“ (Kandinsky, „Rückblicke“, S. 36). So lösen sich die auf dem Wasser schwimmenden Seerosen im Vordergrund unseres Bildes in den vertikalen Schwüngen des Schilfes auf, um zu einer rhythmischen, fast abstrakten Anordnung der Farbe zu werden. Die üppige Farbpalette und die nervösen, freien Tupfer des Spachtels geben dem Bild eine Bewegung, in der man glaubt, das Flimmern der Sommersonne zu spüren.
Kandinsky hatte im Winter 1901/02 die Malschule „Phalanx“ in der Hohenzollernstraße in München eröffnet. In seiner Zeichenklasse traf er die elf Jahre jüngere Gabriele Münter, mit der ihn eine 15-jährige Liebesbeziehung verbinden würde. Im Sommer 1902 fuhr Kandinsky mit den Schülern seiner Malklasse nach Kochel, um dort mit ihnen im Freien nach der Natur zu malen. Kandinsky konzentrierte sich hier vor allem auf seine Landschaftsstudien, die sich von früheren Werken durch ihre sichere Malweise abheben. Die klaren, fast fröhlichen Farben dieser Studien erklären sich vielleicht auch aus den glücklichen Stunden, die er mit Münter dort verbrachte.
In sehr gutem Originalzustand.

Provenienz:
Gabriele Münter, München (vom Künstler erworben).
Joachim von Seydlitz-Kurzbach, Gauting (1964 aus dem Münter-Nachlass erworben).

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