Einblattholzschnitte

Die Jungfrau Maria mit dem Kind.

Details

The vergin Mary with the child. Hand coloured woodcut, Erhard Ratdolt (1442-1528), on hand-made paper with watermark „Monts“ (see Briquet 11811). (1443). Ca. 26 : 16.5 cm (sheet).

Lively coloured print from the Breviarium Augustanum. The image shows the Virgin Mary with her child, sitting on a thrown, next to her are the saints of the diocese of the city of Augsburg. St. Afra with the trunk is standing on her right side. On the other side there is St. Ulrich, with his attributes book, fish and a crosier. Very rare!

Beschreibung

Schramm XXIII, S. 5 (m. Abb. Tafel 6)
Hervorragender Abzug in farbfrischem Altkolorit, aus dem Breviarium Augustanum. Dargestellt ist Maria mit dem Kind, auf dem Thronsessel sitzend. Sie ist flankiert von den Augsburger Bistumsheiligen Afra, die um 303 n. Chr. als Märtyrerin in Augsburg verbrannt wurde und Ulrich, der streitbare Ungarnbekämpfer mit Bischofsstab, Buch und einem Fisch. Letzterer deutet auf die Legende hin, nach welcher der Bischof verleumdet worden war, die Fastenzeit nicht eingehalten zu haben. Am unteren Rand des Holzschnittes befinden sich vier Wappen, die beiden mittleren sind die des Bistums Augsburg, wobei das geviertelte das Wappen des Bischofs Friedrichs II von Hohenzollern ist (1486-1505). Die beiden äußeren nehmen Bezug auf die dargestellten Schutzheiligen. Links befindet sich das Wappen der Grafen von Dillingen, aus deren Geschlecht der Heilige Ulrich stammte. Das rechte Wappen deutet auf die Herkunft der beiden Großeltern der Heiligen Afra hin, die aus Cypern stammen sollen. Ratdolt gilt als einer der bedeutendsten und innovativsten Drucker der Inkunabelzeit. Er schmückte seine Bücher als erster mit gedruckten Zierleisten in Holz- oder Metallschnitt, mit Blatt-, Bordüren- und Rankenwerk. Ein Beispiel für diese Kunst ist am Zierrahmen über der Madonna zu erkennen. Mit drei winzigen Wurmgängen, zwei davon fachgerecht hinterlegt, ansonsten farbfrisch erhalten. In dieser Qualität von größter Seltenheit!
Provenienz: Ehemals im Besitz eines süddeutschen Fürstenhauses.

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