Blühende Landschaften und Blätter exquisiter Druckgrafik

Karl & Faber Kunstauktionen beweist mit der kommenden Auktion 309 wieder einmal mehr seine Expertise in der Kunst der Alten Meister und des 19. Jahrhunderts

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Fotoindex

• Am Donnerstag, 18. Mai, ab 14 Uhr versteigert Karl & Faber in München rund 300 Werke Alter Meister und Künstler des 19. Jahrhunderts

• Mit Rembrandts Les Cuivres Originaux sowie vielen exquisiten Blättern von Albrecht Dürer und Giovanni Battista Piranesi kommen zahlreiche Spitzenwerke der Druckgrafik zum Aufruf

• Liebhaber der Münchner Schule und der Sächsischen Landschaftsmalerei des 17. und 18. Jahrhunderts erwartet ein reichhaltiges Angebot an hochkarätigen Landschaftsgemälden –darunter auch neu Entdecktes

Trotz der schweren Krisen in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts – der lange währende Krieg und die sich überall ausbreitende Pest – gab es zahlreiche Kunstsammelnde, vor allem in der flämischen Metropole Antwerpen. Und auch sie hatten ihre Vorlieben und Moden: So kam Jan Brueghel d. J. kaum der Nachfrage nach Landschaftsgemälden in der Art seines Vaters nach. In dieser kurzen Phase, zu Beginn der 1630er Jahre entstand seine Felsige Flusslandschaft mit Flucht nach Ägypten (Los 5). Ein brillantes Ölgemälde auf einer kleinen Kupfertafel. Hauptakteur ist nicht die Bibelszene, sondern die Landschaft, womit es einen Wandel in der künstlerischen Auffassung dokumentiert. Ein Kleinod, dass sich 40 Jahre in Privatbesitz befand und jetzt mit einem Schätzpreis von € 60.000/80.000 bei Karl & Faber Kunstauktionen zum Aufruf kommt.

Das Thema Landschaft griffen auch Kunstschaffende des 19. Jahrhunderts gerne auf. Wie der klassizistische Maler Jacob Philipp Hackert, bei dessen Werk Ein bepackter Maulesel mit Festtagsschmuck in der idealisierten toskanischen Landschaft verharrt (Los 19, 1804) – ein bislang nicht publiziertes Tafelbild aus den letzten Schaffensjahren (Taxe: € 12.000/15.000).

Mindestens genauso fasziniert von diesem Sujet waren die Maler der sogenannten Münchner Schule, allen voran Carl Spitzweg. In seinen kleinen, aber feinen Gemälden sind bereits impressionistische Anklänge der Landschaftsauffassung zu entdecken. So auch bei Der Philosoph im Walde (Los 70, um 1848, Taxe: € 35.000/45.000) und bei der Waldlandschaft mit zwei Frauen (Los 71, um 1876/80, Schätzpreis: € 18.000/24.000). Weitere Beispiele für die hohe Malkultur um diesen Kreis sind Heinrich Bürkels Alm im Hochgebirge mit Sennerin (Los 46, 1865/68, Taxe: € 9.000/12.000), Albrecht Adams Ein Apfelschimmel, ein Brauner mit Reiter und ein Rappfohlen vor ungarischer Landschaft (Los 35, 1845, Schätzpreis: € 10.000/12.000) oder Franz von Defreggers Der Liebesbrief (Los 88, 1910, Taxe: € 12.000/15.000).
Zurück zur Natur und deren Schöpfung zog es auch die Vertreter der norddeutschen Romantik, deren frühester und Hauptvertreter Philipp Otto Runge ist. Zeitgenossen wie Johann Wolfgang von Goethe oder Johanna Schopenhauer schätzten seine feinen Scherenschnitte sehr. Ein besonders rares Exemplar sind die weißen Veilchen (Los 142), die zum Schätzpreis von € 16.000/18.000 an den Start gehen.

Die Landschaft lag den in Sachsen wirkenden Künstlern genauso am Herzen. Sie setzten sie gleichfalls meisterhaft in Szene: Christian Friedrich Gille mit seinem Werk Alte Laubbäume am Waldsaum (Los 53, 1860, Taxe: € 9.000/10.000), Friedrich Preller d. Ä. mit Eichen an der stürmischen Ostseeküste (Rügen) (Los 55, um 1837-39, Taxe: € 8.000/9.000) oder Johann Christian Vollerdt mit seinem neu entdeckten, aus deutschem Adelsbesitz stammenden Ölgemälde Gewundene Flusslandschaft mit Mühle und Burg auf einem Hügel (Los 25, um 1750, Schätzpreis: € 5.000/6.000).

Karl & Faber kann in seiner 148 Lose umfassenden Druckgrafik-Offerte wieder einen wahren Schatz aus Rembrandt Harmensz. van Rijns Œuvre anbieten: Les Cuivres Originaux de Rembrandt, Réimpression des Planches Originales (Los 271, Taxe: € 80.000/100.000), der vollständige Satz von 80 Radierungen, davon 78 von Rembrandt, eine von Ferdinand Bol und eine Kopie nach Rembrandt. Laut G. W. Nowell-Usticke handelt es sich um den letzten Recueil-Druck von Rembrandts Originalkupferplatten aus dem Jahr 1906. Der Band liefert einen Überblick über Rembrandts Werk anhand seiner eigenen Druckplatten, quasi das erste illustrierte Werkverzeichnis eines Künstlers. Das vorliegende Exemplar ist höchst selten: Nur drei solcher Ausgaben des „letzten Recueil“ existieren noch.

Wie in den vorangegangenen Versteigerungen gibt es wieder ein äußerst reichhaltiges Angebot an Blättern von Albrecht Dürer. Neben 33 weiteren Werken ist der Nürnberger Renaissance-Künstler mit der heiligen Anna und Maria mit dem Kinde, (Los 176, um 1500) vertreten. Ein hervorragender, scharf zeichnender Frühdruck von lebendiger Wirkung (Taxe: € 11.000/13.000). Zudem offeriert Karl & Faber auch diesmal ein Album von Giovanni Battista Piranesis Folge von 16 Bll.: Carceri d’Invenzione (Los 295, um 1749) – seine technisch sowie künstlerisch wichtigste und wegweisende Arbeit als vollständige Folge mit gutem, tiefschwarzen Druckbild (Taxe: € 35.000/45.000).

 

LINKS

Pressebilder zum Herunterladen: https://t1p.de/cdl4p

Katalog Alte Meister & Kunst des 19. Jahrhunderts: karlundfaber.de/auktionen/309/alte-meister-kunst-des-19-jahrhunderts

Katalog Druckgrafik: karlundfaber.de/auktionen/309/druckgrafik/

 

TERMINE

Vorbesichtigung in München: Montag 9. – Dienstag 17. Mai 2022

Live-Auktion: Mittwoch, 18. Mai 2022 | 14 Uhr Gemälde & Zeichnungen (Los 1 – 152) | 16:30 Uhr Druckgrafik (Los 160 – 307)

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