Vermittlung in Restitutionsfall | Fair und gerecht für beide Seiten

Karl & Faber Kunstauktionen vermittelt erfolgreich im Restitutionsfall eines Stilllebens des niederländischen Malers Pieter Gerritsz van Roestraten

PDF | Pressemitteilung Vermittlung in Restitutionsfall

  • Das Münchner Kunstauktionshaus Karl & Faber trägt mit seiner Expertise erneut dazu bei, eine faire und gerechte Lösung für den Verkauf eines vorbelasteten Kunstwerks zu finden
  • Der aktuelle Restitutionsfall zeigt einmal mehr, wie wichtig der etablierte Kunsthandel für eine gütliche Einigung zwischen Erben und Eigentümern sein kann

„Restitution bedeutet die Rückführung von etwas in seinen ursprünglichen Zustand.“ Diesen Satz sagt in dem Film „Frau in Gold“ die Protagonistin Maria Altmann, die vom österreichischen Staat fünf Klimt-Gemälde ihrer Familie zurückfordert, die die Nationalsozialisten geraubt hatten. Der Film basiert auf einer wahren Geschichte und zeigte erstmals einem breiten Publikum die weitreichende Problematik von Raubkunst auf. Nicht in jedem Fall geht es um dreistellige Millionenbeträge. Aber für die Betroffenen – Erben und aktuelle Eigentümer – ist es oft schwierig, mit einem komplexen Restitutionsfall umzugehen.

Umso besser für sie, wenn sie auf einen Mediator mit Expertise und Erfahrung treffen – wie im aktuellen Fall des Gemäldes Stillleben mit chinesischem Teegeschirr des niederländischen Malers Pieter Gerritsz van Roestraten (1630–1700), das ursprünglich Anne Vallayer-Coster zugeschrieben wurde.
Das Werk wurde bei Karl & Faber zur Versteigerung eingeliefert. Das Münchner Kunstauktionshaus ist bekannt für seine Expertise zum Thema Provenienzforschung und zur Restitution von Kunstwerken. Wie bei jedem eingelieferten Werk erforschten die Experten von Karl & Faber die Herkunft und Geschichte des Gemäldes soweit möglich. Im vorliegenden Falle ist es Heike Birkenmaier, Leiterin der Abteilung Alte Meister & Kunst des 19. Jahrhunderts, zu verdanken, dass das Werk durch ihre besonders sorgfältige Untersuchung der Bildrückseite identifiziert werden konnte.

In der Lost-Art-Datenbank wurde sie fündig: Dort war der Verlust des Stilllebens eingetragen. Sein ursprünglicher Eigentümer, ein Sammler jüdischer Abstammung, veräußerte es ­– verfolgungsbedingt – im Juni 1939 in Berlin, von wo es weiterverkauft wurde an eine Galerie in Düsseldorf. Dort erwarb es vermutlich der Vater des letzten Jahres verstorbenen Einlieferers. Sowohl für den Erben des Kunstsammlers als auch für den aktuellen Eigentümer – der Nachlass des Einlieferers – eine schwierige Situation. Einerseits gibt es derzeit keine zivilrechtliche Regelung für die Rückgabe solcher Kunstwerke, andererseits lassen sich derart vorbelastete Objekte auf dem Kunstmarkt kaum mehr verkaufen.

Mit dem Kunstauktionshaus Karl & Faber als Vermittler entschieden sich Erbe und Einlieferer zu einer vertraglichen Einigung, ganz im Geist des Washingtoner Abkommens. So ließen sich teure Rechtsstreitigkeiten vermeiden und das Bild ist nun von etwaigen Restitutionsansprüchen befreit.

„Auch wenn solche Fälle eher selten sind, ist es uns ein Anliegen, unserer Klientel größtmögliche Sicherheit in Sachen Provenienz zu bieten und im Restitutionsfall eine praxisnahe sowie faire und gerechte Lösung für beide Seiten zu finden“, so Dr. Rupert Keim, Geschäftsführender Gesellschafter von Karl & Faber. „Hierbei geht es nicht nur um materielle Lösungen, sondern auch darum, die Schicksalsgeschichte der Verfolgten anhand der betroffenen Werke erzählen zu können und sie dem Vergessen zu entreißen.“

Großes Engagement für ein brisantes Thema

Das Münchner Kunstauktionshaus bewies schon mehrfach Fingerspitzengefühl beim Vermitteln zwischen Erben und Einlieferern und lieferte zufriedenstellende Lösungen für beide Parteien (mehr dazu hier).

Um seiner Sorgfaltspflicht nachzukommen betreibt Karl & Faber nicht nur selbst Provenienzforschung. Das Kunstauktionshaus beauftragt auch renommierte Forschende auf diesem Gebiet und lässt zudem vor jeder Versteigerung sämtliche Werke der gedruckten Auktionskataloge vom Art-Loss-Register mit dessen Datenbestand individuell abgleichen. Das Art-Loss-Register ist die weltweit größte Datenbank verlorener und gestohlener Kunstwerke.

Auch außerhalb des Auktionsgeschäfts engagiert sich Karl & Faber für das Thema Provenienz und Restitution – zum Beispiel mit Konferenzen und Expertenrunden (siehe auch Journal 2020).

Pressebilder zum Download finden Sie HIER.

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