Verkaufsausstellung: GOTTHARD GRAUBNER

Aus Liebe zum Papier. Gouachen und Druckgraphik

Vernissage
20. Juli 2017, 18 – 21 Uhr

21. Juli – 31. August 2017
Montag bis Freitag, 10 – 18 Uhr

Gotthard Graubner zelebriert in seinem Werk eine Magie der Farbe. In den Radierungen konserviert er Momentaufnahmen und schafft Werke mit Unikatcharakter. Die Ausstellung umfasst knapp 40 Arbeiten auf Papier und vier Fotografien aus den Jahren 1965 bis 2002.

In seiner Malerei widmete sich Gotthard Graubner der Freisetzung der Farbe. Seine Werke zeichnen sich durch ihre intensive, räumliche Farbwirkung aus. Großformatige Farbraumkörper machten ihn bekannt. Auch im Papier analysiert Graubner die energetische Wirkung von Farben. Bei den Gouachen, für die er häufig die Form seiner großen Farbraumkörper als Motiv wählt, geht er genauso konsequent vor. Die unterschiedliche, feine Strukturierung des Papiers, das leichte Abweichen von Papiersorten und -stärke bietet dem Maler ein reiches Experimentierfeld. Mal ist das Papier saugfähig, die Farbe versickert, setzt sich ab und zerfließt; mal bleibt die Farbe auf dem Papier stehen und bildet mehr einen Verlauf als eine Überlagerung. Immer wieder erkennbar ist die hohe Sensibilität Graubners für das Papier.

Einen besonderen Stellenwert nimmt die Druckgraphik in Graubners Werk ein

Der Künstler findet in der traditionsreichen Technik der Radierung – vor allem in der Aquatinta – sein bevorzugtes Medium. In Auflage ist wenig entstanden, meist schuf er Probe- und Zustandsdrucke. Dem harten Material der Radierplatte Malerisches abzugewinnen, übte einen besonderen Reiz auf Graubner aus. Die traditionsreiche Technik des Tiefdruckverfahrens, hierzu zählt die Radierung, kann als die ‚Königsklasse’ der Druckgrafik gesehen werden. Keine andere Technik erfordert ein so hohes Abstraktionsvermögen, die Druckvorlage entsteht seitenverkehrt, der harte Bildgrund führt zu einem nicht vollständig kalkulierbaren Eigenleben. Wird die Platte in die Presse gelegt, muss der Künstler sich überraschen lassen, der Werkprozess ist nicht restlos steuerbar. Gerade dies faszinierte Gotthard Graubner an diesem Medium, nach dem ersten Abzug bearbeitete er die Platte häufig weiter und schuf so Unikate. In diesen Kompositionen ist der Prozess in einer Momentaufnahme konserviert. So gelingt es dem Künstler, seinen als organischen aufgefassten Gestaltungsprozess, das Fließen, sich Bewegen, die Übergänge und das sich Ausbreiten in allen Facetten festzuhalten. Das ist das Besondere an Graubners Grafik, seine Malerei vermag dies nicht zu leisten. Dort steht am ende des Schaffensprozess eine festgefügte Lösung. Gotthard Graubner (1930 – 2013) wurde in Erlbach in Sachsen geboren und lebte und arbeitete in Düsseldorf und auf der Museumsinsel Hombroich in Neuss.

Alle Werke der Ausstellung stammen aus einer rheinischen Privatsammlung.