Künstler

Wilhelm Leibl

1844 Köln – Würzburg 1900

Nach dem Abbruch von Schule und Schlosserlehre erhält Wilhelm Leibl ersten Unterricht bei dem Maler und Kunstkritiker Hermann Becker in Köln; 1864 wechselt er an die Kunstakademie in München, wo er 1868 Schüler von Carl Theodor von Piloty wird. Erste Bildnisse entstehen, die noch den Einfluss der alten Meister, vor allem von Rubens, erkennen lassen. Seit 1869 in einer Ateliergemeinschaft u. a. mit Johann Sperl arbeitend, entsteht in dieser Zeit das Bildnis der Frau Gedon, das die Aufmerksamkeit von Gustave Courbet erregt, den Leibl 1870 in Paris besucht. Die Malerei Courbets und auch Eduard Manets liefern ihm von da ab wertvolle Impulse.
Nach München zurückgekehrt, versammelt Leibl zahlreiche gleichgesinnte Maler um sich – u. a. Carl Schuch, Wilhelm Trübner und zeitweise auch Hans Thoma -, die als der Leibl-Kreis bekannt sind. Bereits 1873 zieht er sich vom Münchner Kunstbetrieb zurück und siedelt zunächst in die Nähe von Dachau um, wo er seine ersten bäuerlichen Motive malt, in denen er Anregungen der Schule von Barbizon, vor allem Jean Francois Millet verarbeitet. Danach ist er in Bad Aibling ansässig; dort entsteht mit den „Drei Frauen in der Kirche“ sein berühmtestes Gemälde. Die 1880er Jahre sind von persönlichen, auch gesundheitlichen Problemen geprägt, doch zum Ende des Jahrzehnts erlangt Leibl zunehmend allgemeine Anerkennung; er stellt häufig aus und der Verkauf seiner Genregemälde ermöglicht es ihm, in einen Bauernhof nach Kutterling zu ziehen, wo – oft in Zusammenarbeit mit Sperl – seine letzten Werke entstehen.

Werke